Das Haus Wolf in Gubin von Mies van der Rohe: Rekonstruktion – oder nicht? AIV Salon am 23.05.16

Einladung zu einer Diskussion über eine mögliche Rekonstruktion des Hauses, das die Architekturgeschichte als Mies van der Rohes „Erstling der Moderne“ bezeichnet. Einführung über die Geschichte “Haus Wolf” und seine Bedeutung für die Architekturgeschichte: Lars Scharnholz (Geschäftsführer INIK). Am runden Tisch nehmen Platz:

Petra Kahlfeldt / Statement für die Rekonstruktion des Haus Wolf
Leo Schmidt (Denkmalpfeger)/ Statement gegen die Rekonstruktion des Haus Wolf
Barbara Hoidn (Architektin und Stadtplanerin)    
Michael Mönninger (Architekturkritiker und Hochschullehrer)
Philipp Oswalt (Architekt und Architekturtheoretiker)

Moderation: Hellmuth Henneberg

Das Haus Wolf von Ludwig Mies van der Rohe wird zunehmend zu einer zweiten Villa Laurentina. Die Dokumente über das Haus Wolf geben uns jedoch die Gewissheit, dass das Haus tatsächlich existiert hat. Lars Scharnholz ist auf der Suche nach einem Promotionsthema 1999 über das Haus Wolf gestolpert. Im Nachlass von Mies hat er Entwurfs-Dokumente gefunden und konnte noch mit zwei Töchtern des Hauses Wolf sprechen, die von 1927 bis 1945 in dem Haus gelebt haben. 2001 wurden Teile der Fundamente des Hauses freigelegt. Zur IBA- Fürst Pückler wurde eine „Mies Memory Box“ entwickelt, die zur Aufgabe hatte das Haus Wolf wieder in das Bewusstsein einer Architekturgeschichte zurück zu holen. Es ist Florian Mausbach zu verdanken, dass das Haus Wolf in einen neuen Diskurs gestellt wurde. Mausbach hat die Losung ausgegeben das Haus wieder aufbauen zu wollen – und zwar originalgetreu.

Die Losung polarisiert die Fachwelt. Beschäftigen sich doch gleich mehrere NGO’s und Behörden mit den Fragen der Denkmalpflege und dem Kulturschutz. Ist es ein Fake, eine Replik oder eine Interpretation, die da entstehen soll. Kann man es mit dem Barcelona-Pavillion oder mit den Meisterhäusern in Dessau vergleichen? Ist es eine Stellvertreterdebatte für die zerstörten Häuser mit Denkmalcharakter in Berlin, Dresden, Leipzig oder anderswo? An vielen Orten werden die Debatten um dieses Thema geführt. Viele Prominente Politiker und Kulturschaffende sprechen sich für die Rekonstruktion des Hauses aus. In der Fachwelt der Denkmalpfleger, Kulturhistoriker und Historiker finden sich nur wenige Argumente für eine Rekonstruktion des Hauses. Die Debatte ist längst aus Deutschland herausgeschwappt. Aus aller Welt – so hat man das Gefühl – melden sich Berufene zu Wort, die sich für oder gegen die Rekonstruktion des Hauses aussprechen.

Dies ist für den AIV zu Berlin Anlass genug sich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen. Wir freuen uns auf die Diskussion, auch wenn wir wissen, dass wir keine Lösung für das Problem finden werden, aber wir können doch zur Meinungsbildung beitragen.Wir freuen uns über ein zahlreiches Gegen- und Miteinander!

Termin: Montag, 23. Mai 2016, 19.00 Uhr im AIV, Bleibtreustr. 33, 10707 Berlin, per Aufzug ins oberste Geschoss

Wolfgang Schuster

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