Achim Mogge 14.09. – 22.12.2017

Die Werkschau ist bis zum 22.12.2017 Dienstags und Donnerstags in der Zeit von 10 – 15 Uhr (und nach Vereinbarung) in den Räumen des AIV, Bleibtreustraße 33 (am Ku’damm), zu sehen.

Zur Homepage des Künstlers Achim Mogge geht es hier.

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Industriekultur NOW – Malerei von Achim Mogge

Ich bin nicht Frau Prof. Margull, die Mentorin von Achim Mogge, aber ich darf ein paar kurze Worte zu ihm sagen, denn ich bin quasi die „Entdeckerin“: Wir kennen Achim Mogge schon über 25 Jahren, und dass er ein Künstler ist, haben wir schon immer gewußt…

Vor 8/9 Jahren haben wir in der Brunnenstraße am Rosenthaler Platz die Räume der New Yorker Galerie Goff+Rossenthal übernommen und ein Architekturbüro und eine Galerie betrieben. Die Galerie hatte den Fokus auf in Berlin lebende Künstler*innen mit asiatischem Background, letzteres fehlt zwar bei Achim Mogge, aber wir haben ihm in einer Art Zwischennutzung unsere Galerieräume zur Verfügung gestellt: zuerst mit einer Lebkuchen-Skulptur, die einen Friedenauer Altbau im Maßstab 1:50 zeigte. Schon damals arbeitete Achim Mogge überaus detailgenau, und die vorbeigehenden Passanten blieben reihenweise stehen, um einen genaueren Blick auf die Skulptur werfen zu können.

2011 hat Achim dann eine Ausstellung mit surrealen Collagen bei uns gemacht, recycelte Momentaufnahmen sozusagen, in dem er das schon vorhandene Material und Fotos aus Zeitschriften und Magazinen neu zusammensetzte und so neue Perspektiven entstanden.

Schon damals begleiteten ihn eine Art Besessenheit für das Detail und für die Vielschichtigkeit von Objekten, Materialien und Farben. Durch die Jahre des Studiums bei Prof. Margull, der Beschäftigung mit der Malerei und mit Farben entwickelte Achim Mogge nicht nur eigene Farben (wie Sie sehen mit Vorliebe Rost in allen Varianten, er wird dazu selber noch ein paar Worte sagen), sondern fand in der Industriekultur des Ruhrgebietes seinen kongenialen „Sparrings-Partner“: es folgte ein intensive Auseinandersetzung mit diesen Industriedenkmälern, mit den Licht-und-Schatten-Spielen, der Vergänglichkeit, dem Respekt vor der Komplexität der Architektur- und Ingenieurskunst dieser technischen Anlagen, die von einer vergangenen Zeit erzählten und immer wieder spielte Rost und die Schönheit von Rost eine Rolle…

Achim Mogge erzählte mir in einem Gespräch vorab, dass er überwältigt von den geometrischen Formen und Strukturen der Industrieanlagen sei, von der schroffen Patina und von dem gleichzeitig sehr Filigranen, das nur derjenige entdeckt, der länger hinschaut. Achim Mogge hat sehr lange hingeschaut und mit fast detektivischer Detailverliebtheit neue Perspektiven gefunden, diese abstrahiert und neu kombiniert. Achim Mogge betrachtet sich selber als Realist, weniger als Chronist einer bestimmten Zeit – wir sehen ihn als Komponisten einer neuen, mehrdimensionalen Ära der Industriekultur.

Ich beglückwünsche Achim und Sie zur Ausstellung „Industriekultur NOW“ hier im AIV und wünsche Ihnen viele neue Perspektiven!

Vera Yu

14.09.2017