Berliner Städtebaugespräche mit David Wagner am 17.03.2022 um 19:00 Uhr

Der Schriftsteller David Wagner ist diesmal zu Gast bei den „Berliner Städtebaugesprächen“, am Donnerstag, 17. März, ab 19 Uhr im Stream auf unvollendete-metropole.de

„In Berlin“ (2001), „Welche Farbe hat Berlin“ (2011) und „Verlaufen in Berlin“ (2021) – neben seinen Romanen veröffentlicht der Schriftsteller (geb. 1971) im Abstand von zehn Jahren literarische Stadterkundungen, die uns durch die Weitläufigkeit der Hauptstadt führen, von Jungfernheide zur Gedenkstätte Plötzensee, in die Quartiere von Charlottenburg und Prenzlauer Berg, bis hin zu den Flughafenstädten Tegel und Schönefeld oder zu den Orten der Berliner „Wohnmaschinen“. 

Im Gespräch beschreibt Wagner die „Berlin-Ästhetik“ als „Heimatgefühl“ und blickt zurück auf seine 30jährige Auseinandersetzung mit Berlin, die ihm zeigt, dass sich die eigene Wahrnehmung der Stadt und seiner Architektur genauso wandelt wie der physische Stadtköper selbst: „Man ist in seiner Zeit verhaftet und darf sich selber nicht immer vertrauen. Schwupps sind 20 Jahre vergangen, und man findet die seltsamsten (post-)modernen Gebäude ganz großartig.“ Herausragende Gebäude, die auch „singen können“, sind für den Schriftsteller das Shell-Haus von Emil Fahrenkamp – und mittlerweile auch Berliner Denkmäler wie das ICC, der Bierpinsel in Steglitz oder die Autobahnüberbauung Schlangenbaderstrasse.

Wagners Bewegungsperspektive ist die des Spaziergängers, der Gehwegbelägen und Straßenbreiten nachspürt, die Stadt als offenes Buch versteht und darauf hinweist, dass Straßen und Plätze Orte des öffentlichen Lebens und der Begegnung von Menschen sind und nicht dem Autoverkehr vorbehalten sein sollen. Und so plädiert er für den Rückbau der autogerechten Stadt und für eine höhere Nachverdichtung, um so die Stadt als „Grünraum und „lebenswerten Ort“ zu erhalten. Am Schluss des Interviews liest David Wagner seinen Text „Welche Farbe hat Berlin“.

Die „Berliner Städtebaugespräche“ sind Teil des Projektes „Unvollendete Metropole” des Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V. (AIV),– mit wichtigen Protagonisten, deren Positionen zum Zusehen und Weiterdenken anregen.