Berliner Städtebaugespräche mit Rob Krier am 03.02.22 um 19:00 Uhr

Rob Krier, der 1938 geborene Architekt, Städtebauer und Bildhauer, ist am 03.02.22 um 19.00 Uhr zu Gast bei den „Berliner Städtebaugesprächen“. Zu sehen wie immer hier oder nach der Ausstrahlung im Archiv.

Im Interview mit Rudolf Spindler erzählt der in Berlin lebende Rob Krier, wie er bereits als Kind mit dem Zeichnen von Gebäuden begonnen hat, in einer Zeit am Ende des 2. Weltkriegs, als sein Elternhaus, am von US-Truppen besetzen Marktplatz der Stadt Luxemburg gelegen, wiederholt von deutschen Einheiten beschossen wurde. Und er berichtet über seinen langen Berufsweg, der ihn über das Studium in München (1959 bis 1964) und Stationen bei Oswald Mathias Ungers und Frei Otto zu einer Professur am Institut für Gestaltungslehre an der TU in Wien führte, die er von 1967 bis 1998 innehatte. Von seiner ursprünglichen Idee, ein „moderner Architekt“ zu werden, verabschiedete sich Krier im Verlauf seiner Arbeit an der Studie „Der Verlust des Stadtraums im modernen Städtebau“, die er, wie er berichtet, zunächst selbst drucken musste. 1975 ist sie als Teil des Aufsehen erregenden Buches „Stadtraum in Theorie und Praxis“ erschienen. Er verfolgte das Ziel einer Rekonstruktion zerstörter urbaner Strukturen durch Anknüpfung an überlieferte Raumkompositionen der Europäischen Stadt und kritisiert eine „seelenlose Abstraktheit“ der Stadtentwicklung unserer Gegenwart.

Im Format des „Städtebaugesprächs“ lernen wir einen umstrittenen europäischen Architekten kennen, der über seine Erfolge genauso offen redet wie über seine Misserfolge. Für gelungen hält er seine Bauten und Ensembles z.B. in der Ritterstraße in Berlin-Kreuzberg, die im Kontext des sozialen Wohnungsbauprogramms der IBA 1987 entstanden; ebenso sein Großprojekt im holländischen Helmond, wo er den neuen Stadtteil Brandevoort für 20.000 Einwohner konzipiert und gebaut hat – zusammen mit 150 jungen Architekten, die ihre Gebäude entlang Kriers Masterplan entwarfen. Aber nicht immer funktionierte das Kriersche Teamwork-Denken so erfolgreich…

In der nächsten Woche können Sie an gleicher Stelle ein Gespräch mit der neuen Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeld erleben, also merken Sie sich gerne den 10.02.22 um 19.00 Uhrvor.