AIV Salon #4: Partizipation bei stadtentwicklungspolitischen Großprojekten?

Herzliche Einladung zu einer Diskussion über die Beteiligung der Bürger und der Fachöffentlichkeit an bedeutenden Entwicklungsprojekten in Berlin am 04.09.2014 im AIV.

 

Wir haben zu einem kurzen Auftakt- Statement der Podiumsteilnehmer zu folgenden Fragen gebeten:

Regula Lüscher (Senatsbaudirektorin): Wie stellt sich die Senatsbauverwaltung die Beteiligung von Betroffenen in Zukunft vor?
Johanna Schlaack (Architektursoziologin): Ist Bürger- und Betroffenenbeteiligung überhaupt ein Mittel der Planung?
Michael Mönninger (Architekturkritiker und Hochschullehrer): Wie kann man Bürgerbeteiligung kommunizieren?
Andreas Krüger (Kommunikationswirt): Wie können Planer von strategischen Vorhaben zwischen öffentlichem Auftraggeber, Bürgerinitiativen und Eigeninteresse agieren?
Michael Schneidewind (Raumentwicklungsplaner): Wie organisiert sich Widerstand gegen verordnete Planung; wie kommunizieren Bürger ihre Zustimmung zu Großprojekten?

Das Ergebnis der Volksabstimmung am 25. Mai 2014 zum Tempelhofer Feld war für die regierende Koalition eine empfindliche Schlappe; für die Bürgerinitiative „100 % Tempelhofer Feld“ war es wohl eher ein Pyrrhussieg. Die Verantwortung, die Planung für die 380 ha zu koordinieren, liegt nach wie vor bei der Senatsbauverwaltung. Mit der Bestellung von Mediatoren oder Koordinatoren ist ein Schritt zum Konfrontationsabbau geleistet. Offen ist, wie man jedoch mit den verschiedenen Initiativ- und Interessengruppen Planung betreiben kann.

Es gibt nach wie vor ungelöste „Projekte“, in denen verschiedenste Initiativen und Betroffene versuchen ihre Interessen zum Gegenstand der Debatte zu machen. Was passiert mit der Mitte? Wird das Kulturforum einer städtebaulichen Lösung zugeführt? Was wird nun aus der ZLB? Wie wird der Bedarf an innerstädtischen, bezahlbaren Wohnungen gedeckt? Und dann noch das Olympia-Projekt! Dies sind alles Projekte, bei denen es ohne Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit nicht gehen wird.

Dazu kommt noch, dass die scheinbar bewährten Instrumente, wie die seitens SenStadt durchgeführten Gutachter- und Wettbewerbsverfahren in die Kritik geraten. Inzwischen werden Teilnahmebedingungen und die Auswahlverfahren kritisch diskutiert. Hier stellt sich schon die Frage, ob die Kommunikation zwischen den berufsständischen Vertretungen und der Senatsbauverwaltung noch zielführend ist?

Niemand wird in diesem Salon Ergebnisse zu den aufgeworfenen Fragen erwarten, er ist ein Instrument des Meinungsaustausches und ein Instrument der Meinungsbildung der Fachöffentlichkeit.

Wolfgang Schuster

 

Moderation: Sabine Slapa (Stadtplanerin)

Termin: Donnerstag, 04.09.2014, 19.00 Uhr im AIV (per Aufzug ins oberste Geschoss)

Um Anmeldung wird gebeten:
mail@aiv-berlin.de, telefonisch oder per Fax 030 / 8854583