Berlin besitzt eine Friedhofslandschaft unvergleichlicher Vielfalt auf über 200 Standorten. Die zahlreichen historischen Grab– und Friedhofsanlagen sind herausragende Zeugnisse der Kunst–, Kultur– und Stadtgeschichte, die den Besitzern und Friedhofsbetreibern jedoch oft mehr Sorgen als Freude bereiten. Obwohl schon während der 80er Jahre in beiden Stadthälften Zeichen zur Sepulkralthematik gesetzt wurden, rückte sie nach Überwindung der Teilung noch stärker in das öffentliche Interesse.
Es bedurfte enormer Anstrengungen und Gelder, um erste Teile baulich zu sichern, zu sanieren, auch zu restaurieren. Konzepte und Strukturen zum baulichen Erhalt wurden erarbeitet; auch die Verwaltungen stellten sich der Herausforderungen. Heute ist es möglich, Cafés auf einem Friedhof – oder auch eine kulturelle Veranstaltung in Friedhofskapellen zu besuchen. Das aber ist erst ein Anfang, und viele Berliner Friedhöfe geben immer noch ein trostloses Bild ab.
Der Vortrag wird die Entwicklung der vergangenen 30 Jahre der Berliner Friedhofslandschaft beleuchten, Fragen stellen: Wie steht es um unsere bürgerliche Erinnerungskultur? Welche Bilanz kann gezogen werden? Wie stehen die Berliner Friedhöfe im europäischen Vergleich da? Welche Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements gibt es? Was hat es mit Ehrengräbern und Patenschaften auf sich? Welche aktuellen Entwicklungen gibt es derzeit und wie geht es weiter?
Vortrag von Dennis Bilbrey, Dipl. Ing. Architekt und Martin Ernerth, Landschaftsarchitekt (Beide sind im Vorstand der ag friedhofsmuseum e.v. berlin und Mitglieder im Fachbeirat der Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe Berlin – Brandenburg, Herr Ernerth ist Vorstandsmitglied der ASCE (Association of Significant Cemeteries in Europe)).
Termin: Montag, den 21.11.2016 um 19:00 Uhr im AIV Bleibtreustrasse 33, 10707 Berlin.
Peter Lemburg