Für die Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin galt zwar die Prämisse des Generalbauinspektors A. Speer: „Der Wohnungsbau ist unbedingtes Erfordernis für den Umbau Berlins“, gleichwohl wurden die gesteckten Ziele weit verfehlt. Ausschlaggebend dafür waren nicht nur übergeordnete Gründe wie die massive Aufrüstung, der Westwallbau und Kreditsperren, sondern auch Planungsfehler, „politischer“ Termindruck, Missmanagement und mangelnde Projekterfahrung – und das nicht nur in der Stadtplanung, sondern auch bei großen komplexen Wohnungsbauvorhaben.
Michael Haben stellt in seinem Kurzvortrag Ergebnisse seiner umfangreichen Forschungsarbeit „Berliner Wohnungsbau 1933–1945“ vor, die bisherige Erklärungsmuster durchaus auch provokant in Frage stellen. Mit Podium – Wolfgang Schäche, Harald Bodenschatz, Moderation Peter Lemburg – und Publikum wird sodann versucht, den bisherigen „Tunnelblick auf die Papiermonumentalarchitektur der NS-Führung“ (Bodenschatz) zu öffnen und den Wohnungsbau im Zusammenhang mit der damaligen Stadtentwicklung zu sehen.
Vortrag: Michael Haben
Podium: Wolfgang Schäche, Harald Bodenschatz, Moderation Peter Lemburg
Termin: Donnerstag, 14.12.2017 um 19:00 Uhr im AIV
Foto: Hausgruppe von Mebes & Emmerich 1936, Ansicht Sächsische Straße (Foto Hugo Schmölz ca. 1937)