Zurück zur Innenstadt! Diese Forderung wurde auch in der DDR ab Mitte der 1970er Jahre erhoben: Architekten zwischen Rostock und Gotha diskutierten den Wert historischer Stadtstruktur und stellten die Maxime vom stetigen Umgestalten der Städte, mit Abriss und anschließendem Neubau, zunehmend in Frage. Auch im Leipziger Kolonnadenviertel wurde in den 1980er Jahren mittels Lückenschließungen, Platzrandbebauungen und Altbausanierungen eine städtebauliche Situation ergänzt oder rekonstruiert.
Experimentalbauten, Fußgängerzone und akzentuierte öffentliche Räume zeigen exemplarisch, wie man auch innerhalb des engmaschigen Systems des zentralisierten Bauwesens der DDR eine qualitative urbane Lösung entwickeln und ein funktionierendes Stück Stadt erschaffen konnte.
Juliane Richter studierte Kunstgeschichte, Journalistik und Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig. Derzeit arbeitet sie bei der Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten „der architekt“. Wir freuen uns auf einen interessanten Abend am Montag, den 23.11.2015 um 19:00 Uhr im AIV, Bleibtreustrasse 33, 10707 Berlin.
Weitere Termine dieser Reihe:
14.12.2015: Die U-Bahnhöfe von Rainer G. Rümmler (Verena Pfeiffer-Kloss)
25.01.2016: Die Siedlungen der Tempelgesellschaft in Palästina/Israel (Zofia Durda)
08.02.2016: Die Villa des Domitian in Castel Gandolfo (Karoline Manfrecola)
22.02.2016: Jüdische Bauherren und Architekten am Wannsee (Sabrina Flörke)