Orte unter der Stadt: Gestaltung und (Be)Deutung
Eine Fahrt mit der U-Bahnlinie 7 ist eine Fahrt von der architektonischen und städtebaulichen Nachkriegs- zur Postmoderne und eine unterirdische Reise durch das ehemalige West-Berlin. Der Architekt und Entwurfschef der Berliner Bauverwaltung Rainer Gerhard Rümmler (1929-2004) bestimmte zwischen 1964 und 1994, fast in der kompletten Existenzzeit West-Berlins, die Architektur dieser U-Bahnhöfe. In ihnen werden Rümmlers Handschrift und Konzepte deutlich, gleichzeitig bilden sie den Wandel architektonischer und stadtplanerischer Leitbilder in West-Berlin ab und spiegeln somit ein Stück West-Berliner Geschichte. Für die Veränderung der Architektur ist Rümmlers Konzept prägnant, den U-Bahnhof als einen „unverwechselbaren Ort“ zu gestalten, wozu Rümmler sich der lokalen Geschichte sowie dem Menschen als Nutzer der U-Bahn zuwendet. Die Dissertation arbeitet den Wandel der Gestaltung der Bahnhöfe unter dem raumtheoretischen und dem werkbiografischen Blickwinkel auf und kontextualisiert das Großprojekt U-Bahnbau innerhalb der stadtplanerischen Leitlinien und der Repräsentationspolitik West-Berlins.
Verena Pfeiffer-Kloss studierte Stadt- und Regionalplanung an der Technischen Universität Berlin, ist Mitglied von urbanophil.net und arbeitet derzeit als Akademische Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg „Kulturelle und technische Werte historischer Bauten“ an der BTU Cottbus-Senftenberg.
Wir freuen uns auf einen interessanten Abend am Montag, den 14.12.2015 um 19:00 Uhr im AIV, Bleibtreustrasse 33, 10707 Berlin.
Weitere Termine dieser Reihe:
25.01.2016: Die Siedlungen der Tempelgesellschaft in Palästina/Israel (Zofia Durda)
08.02.2016: Die Villa des Domitian in Castel Gandolfo (Karoline Manfrecola)
22.02.2016: Jüdische Bauherren und Architekten am Wannsee (Sabrina Flörke)