1980 veröffentlichte der AIV-BB als Teil VII/A den Band Krankenhäuser und arbeitet damit die Bedeutung des Gesundheitswesens für die Metropole heraus. Dabei wird schnell deutlich, dass Einrichtungen für die Gesundheit immer eine Randlage einnehmen, möglichst in der Richtung, aus der die wenigsten Beeinträchtigungen zu erwarten waren. Dazu gehören beispielsweise das Heilig-Geist-Spital an der Stadtmauer des kurfürstlichen Berlins oder das städtische Krankenhaus Charlottenburg in Westend. Spätestens in der Kaiserzeit hatte die Stadtentwicklung der Hauptstadt alle Krankenhausplanungen überholt. Analog der Gartenstadtidee kommt es ab der Jahrhundertwende zur Einrichtung ganzer Städte für die Gesundheit, fernab der Metropole gelegen, aber mit der Eisenbahn direkt angebunden.
Die Eröffnung eines Haltepunktes der Stettiner Bahn in Buch am 29. Juni 1879 legte ab 1898 die Grundlage der Planung eines städtischen Gesundheitsareals, für die der Magistrat seinen Baustadtrat Ludwig Hoffmann beauftragte. Hoffmann sollte nicht nur verschiedenen Kliniken entwerfen, 1901 – 05 für männliche Brustkranke (Tuberkulose), 1907 die III. Städtische Irrenanstalt, 1909 das Alte-Leute-Heim sowie bis 1916 das Genesungsheim für Kinder und das Hospital Buch-West, für Angestellte und Mitarbeitende musste Wohnraum geschaffen werden. Dazu kamen die Versorgungszentrale für Beleuchtung, Heizung und Wasser, Verwaltungsgebäude, Zentralapotheke, Feuerwehr, Post. Lebensmittel wurden über die Hobrechtsfelder Wirtschaftsbahn herangeführt. Friedhöfe erhielt Buch gleich zwei: den Anstaltsfriedhof und den 2. Städtischen Zentralfriedhof.
Dauer: 4 Stunden entsprechend 4 Unterrichtseinheiten á 45 min. §6 Abs. 2 FortPrakV AK Bln. Für die Teilnahme gibt es 8 Fortbildungspunkte der AK.
Sollten Sie digitale Fotos machen, etwa eines der interessanten Bauwerke, Siedlungen oder Tragwerke mit der Erkundungsgruppe, machen Sie dem Architektenverein und mir eine zusätzliche Freude, wenn Sie die schönsten fünf an den AiV senden.
Anreise mit dem ÖPNV Bahnhof Berlin-Buch: S-Bahn S2
Treffpunkt: Wiltbergstraße 29, 13125 Berlin, Bahnhofsvorplatz, Straßenebene
