Schinkel-Wettbewerb 2021: Schinkelpreis Städtebau und Reisestipendium (Arne Markuske, Jonathan Hertling, Robert Ritzel)

Jury Text DRÜBER UND DRUNTER – VON SCHICHT ZU SCHICHT

Der Entwurf schlägt eine vertikale Schichtung des Entwurfsgebietes vor, indem die bestehenden Nutzungen des Großmarktes auf der unteren Ebene erhalten bleiben und darüber neue Nutzungen flexibel entwickelt werden können. Die öffentliche Erschließung der +1-Ebene erfolgt über Hochstege, die das bislang isolierte Areal mit den vier umliegenden Gebieten über die bestehenden räumlichen Barrieren hinweg vernetzen.

Der Vorschlag unterhalb der Hochstege ein neues Warenverteilsystem zu entwickeln, welches den Großmarkt an alle vorhandenen Verkehrssysteme anschließt und den Schlüssel für die räumliche Neuordnung bildet, wird von der Jury als innovativer und integrierter Ansatz gewürdigt.  

Mit dem House of Food wird am Kreuzungspunkt der Stege unter geschickter räumlicher Einbeziehung der vorhandenen Halle des Fruchthofes sowie der Fleischhalle ein neuer zentraler Bereich für den Großmarkt geschaffen.

Die Markthalle bildet durch ihren direkten Zugang von der Beusselstraße und ihre besondere architektonische Ausformulierung eine neue Visitenkarte für den Großmarkt. Der öffentlich begehbare Sockel, auf dem die Markthalle steht und welcher den Höhenunterschied zwischen Beusselstraße und dem Niveau des Großmarkts vermittelt, wird in der Jury kontrovers diskutiert.    

Die Arbeit überzeugt mit einer robusten orthogonalen Grundstruktur, in der neue Großmarkthallen flexibel angeordnet werden. Durch die Platzierung von Hochhäusern auf den neuen Hallen, kann das Areal künftig dichter und funktional gemischt entwickelt werden.

Die effiziente Neuorganisation des Großmarktes erlaubt im Westen die Schaffung eines Parks als attraktiven öffentlichen Raum am Ende eines neu angelegten Uferwegs.

Bernhard Heitele