100 Jahre Gemeinnützige Heimstätten AG (GEHAG)
Am 14. April 1924 gründeten der Gewerkschafter August Ellinger und der Stadtbaurat Dr. Martin Wagner ein bis dato einzigartiges Unternehmen zur Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung in den Ballungszentren mit bezahlbarem, gesundem und – wie wir heute wissen – nachhaltigem Wohnraum.
Die Besonderheit bestand vor allem darin, dass die GEHAG eine Vielzahl von gemeinwirtschaftlich progressiven Organisationen als Aktionäre in sich vereinigte und damit die Errichtung von Wohnraum breit in der Gesellschaft solidarisch verankerte.
Zudem verpflichtete die GEHAG Bruno Taut, der mit seinen Wohnkonzepten und seinem farbigen Bauen die spezielle GEHAG-Qualität erfand und die Grundlagen des Wohnens im Zwanzigsten Jahrhundert weltweit entwickelte. Vier Siedlungen der GEHAG sind mittlerweile zum Weltkulturerbe der UNESCO erhoben worden.
Die GEHAG-Qualität, die in den Jahren 1952 – 1990 beispielsweise in Großsiedlungen wie der Gropiusstadt[1] fortgesetzt wurde, sollte heute, da 900.000 Wohnungen fehlen[2], organisatorisch, baulogistisch und bautechnisch wieder Vorbild sein.
Der solidarische Wohnungsbau wird als Gegengewicht zur gewinnorientierten Privatwirtschaft propagiert.