In den „ Berliner Städtebaugespräche“ ist diesmal mit Silvia Malcovati eine europäische Architektin und Professorin zu Gast, die in Berlin und Potsdam lebt und arbeitet. Sie erzählt, wie sie Menschen ohne Augenlicht Berlin und Brandenburg beschreiben würde, und erklärt, warum der Savigny-Platz in Charlottenburg für sie das Zentrum der deutschen Hauptstadt ist.
Donnerstag, 27.01.22 um 19.00h unter diesem Link
Im Interview mit Rudolf Spindler erklärt Silvia Malcovati Architektur als eine Theorie und Praxis, die „eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Kultur des Bauens“ erfordert. Und erzählt von den „geistigen Familien“ der Architekten, die eine gemeinsame Idee von Städtebau und Architektur vereint und fruchtbar machen wollen für unsere Gegenwart. Dabei weist Silvia Malcovati auf den engen intellektuellen Austausch hin, den es in der Theorie und der Praxis der Baukultur zwischen Italien und Deutschland seit Mitte der 1980er Jahren gibt, ausgehend von der IBA Berlin 1987. Namen wie Aldo Rossi, Georgi Grassi, Vittorio Magnago Lampugnani stehen dafür genauso Bruno Fioretti Marquez, Michele Caja oder Silvia Malcovati selbst.
Studiert hat Silvia Malcovati in Mailand und Barcelona, unter anderem bei Georgi Grassi, einem der Hauptvertreter des neueren italienischen Rationalismus, in dessen Büro sie lange gearbeitet hat. Während ihrer Zeit am Lehrstuhl von Vittorio Magnago Lampugnani an der ETH Zürich und ihren Forschungen am „Instituto Universitario di Architettura di Venezia“ hat sie sich intensiv mit der Architektur des preußischen Klassizismus auseinandergesetzt, insbesondere mit Karl-Friedrich Schinkel. Ihre erste Professur für Architektur und Städtebau erhielt sie 2002 am Polytechnikum in Turin. Heute lehrt sie als Professorin im Fachbereich Entwurf und Städtebau an der Potsdam School of Architecture.
Erfolgreich war sie zuletzt zusammen mit dem Architekten Bernd Albers und dem Landschaftsarchitekten Günther Vogt: Beim Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070 des AIV gewann das Team mit dem „Zusammenwachsen – Landschaf(f)tStadt“ überschriebenem Konzept den 1. Preis; beim städtebaulichen Wettbewerb zur Neugestaltung des Molkenmarktes in der Berliner Mitte hat das Preisgericht die Entwürfe des Teams prämiert und zur weiteren Ausarbeitung in einem Werkstattverfahrens ausgewählt.
Die Reihe „Berliner Städtebaugespräche“ ist ein wachsendes Archiv zu Themen von Architektur und Baukultur, Städtebau und Hausbau sowie zur Entwicklung der Metropolregion Berlin-Brandenburg – mit wichtigen Protagonisten, deren Positionen zum Zusehen und Weiterdenken anregen. Redaktion und Produktion: Rudolf Spindler und Fabian Burns – im Auftrag des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin und Brandenburg (AIV) mit seinem Projekt der „Unvollendeten Metropole“.
Zu Gast waren zuletzt u.a.:
Hans Kollhoff: https://www.youtube.com/watch?v=dQQMi0dEC_s&t=2080s
Regula Lüscher: https://www.youtube.com/watch?v=LaIXfgT8MhM
Arno Lederer: https://www.youtube.com/watch?v=B5KPSV1L4qo&t=378s
Andreas Rost: https://www.youtube.com/watch?v=bJMUBZzTfW0
Tobias Nöfer: https://www.youtube.com/watch?v=OfSMXAyZ8KE