Fachexkursion: Emilie Winkelmann und die Genossenschaft für Frauenheimstätten am Samstag, 15.03.2025, 10:00 Uhr

Das bau- und sozialgeschichtliche Denkmal der frühen Frauenbewegung, das „Haus in der Sonne“, war von 1914 bis in die 1940er Jahre Alterssitz, Sehnsuchts- und Zufluchtsort von berufstätigen, alleinstehenden Frauen. Die Voraussetzungen für den Bau bot die 1912 gegründete „Genossenschaft für Frauenheimstätten“, die durch das Pestalozzi-Fröbel- Haus, die Lehrerpensionskasse sowie etliche Privatpersonen unterstützt wurde. 1913 gelang es der Frauenbaugenossenschaft vom Verein für Beamten-Heimstätten das 5000 qm große Grundstück in der Villenkolonie Babelsberg zu erwerben.
Die damals 38-jährige Architektin Emilie Winkelmann war von Anfang an in die Planungsvorbereitungen miteinbezogen. Sie gilt bis heute als erste erfolgreiche freiberufliche Architektin Deutschlands. Für die Frauenbaugenossenschaft war sie eine ideale Auswahl, weil sie hier auch für ihre eigene Lebenssituation als alleinstehende, berufstätige Frau plante.
Das erste der vier geplanten Häuser konnte im Frühjahr 1914 bezogen werden. Es gab 14 eigenständige Wohnungen von ein bis drei Zimmern mit Loggien, Küchen und z. T. eigenen Bädern. Das Haus verfügte über den damaligen Luxus einer Zentralheizung und elektrischer Beleuchtung. Im Erdgeschoss lag ein gemeinschaftlicher Speiseraum, die sog. Zentrale.
Ende der 20er Jahre erfolgte der Weiterbau nach Entwurf des Architekten Friedrich Lüngen. Die Frauenbaugenossenschaft verfügte damit über insgesamt 31 Wohnungen.

Dauer der Fachexkursion mit Fahrrad: 4 Stunden entsprechend 4 Unterrichtseinheiten á 45 min. §6 Abs 2 FortPrakV AK Bln. Für die Teilnahme gibt es beim AIV-BB 4 Fortbildungs-punkte der AK.
Sollten Sie digitale Fotos machen, etwa eines der interessanten Bauwerke, Siedlungen oder Tragwerke mit der Erkundungsgruppe, machen Sie dem Architektenverein und mir eine zusätzliche Freude, wenn Sie die schönsten fünf an den AiV senden.

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